Neben dem von mir so hochgelobten Langschlitztoaster gibt es natürlich auch, zugegeben, noch etwas andere Maschinen, um sein Brot von weiß nach braun zu verwandeln. Zum Beispiel die kleine Schwester (oder ist es der Bruder?) meines Severin - Langschlitztoasters: Severin AT 2514 Automatik-Toaster (850 Watt), edelstahl*. Der hat nur Platz für 2 Scheiben Toast und wird dementsprechend auch "Zweischlitztoaster" genannt. Und auch Vierschlitztoaster habe ich hin und wieder schon einmal gesehen (aber nie beachtet!), und ganz hartgesottene Zeitgenossen rösten ihr Brot auch heute noch mit einem Bunsenbrenner.
Woher der Zweischlitztoaster nun seinen Namen hat, ist nicht völlig geklärt: Mein Langschlitztoaster hat ja auch zwei Schlitze! Für 4 Scheiben Brot allerdings, während der "echte" Zweischlitzer nur 2 Scheiben einen Platz "an der Sonne" gibt. Trotzdem ist diese Sorte Toaster heute immer noch die am meisten gekaufte, das mag vielleicht daran liegen, daß sich das Bild des ersten Toasters im Laufe der Jahrhunderte in unser Gehirn eingebrannt hat. Ein Toaster muß eben so aussehen, und nicht anders. Fertig!

Damit ist der Toast aber nicht fertig! Denn der Langschlitztoaster sieht doch genau so aus, von weitem jedenfalls. Zwei Schlitze fürs Brot. Was sind denn nun die Unterschiede?
Der Kurzschlitztoaster macht meistens dickere Backen als ein Langschlitztoaster, wirkt deshalb auch von weitem so, als wäre er selbst mal so einer gewesen, und dann wurde er links und rechts zusammengedrückt. Weniger Länge - mehr Breite. Die billigen von seiner Sorte haben dabei solche kurzen Schlitze, da paßt gerade mal das originale Toastbrot hinein, beim Weißbrot wehrt er schon ab: Zu kurz, der Schlitz! Deshalb auch: Kurzschlitztoaster! Deshalb haben fast alle einen Grillrost zum ausklappen, damit sie schließlich auch etwas anderes machen können als das billigste Toastbrot zu verbrennen.
Zweischlitz Toaster
Von den Kurzzschlitz - Zweischlitz - Toastern gibt es eine unüberschaubare Menge zu kaufen, kein Wunder bei der immer noch größten Nachfrage nach Toastern. Deshalb gehören sie auch mit zu den billigsten, jedenfalls die meisten, im wahrsten Sinne des Wortes. Ehe ich mich auf meinen Langschlitz - Toaster von Severin eingeschossen hatte, mußte ich fast jede Woche (gefühlt) einen neuen kurzen kaufen.
Heute hat sich das zum Glück ein wenig geändert, die untauglichen sind als Recycling-Schrott auf den Rückweg nach China, und die aktuellen Angebote sind einigermaßen beieinander. Dafür sind es aber schon viel weniger geworden.
Es gibt ja einige Webseiten, da werden (angeblich) Toaster getestet, sogenannte "Toaster - Test - Seiten". Ich wundere mich immer, wie die so viele unterschiedliche Testergebnisse hinbekommen: Technisch sind doch fast alle Toaster auf gleichem Niveau, die Unterschiede sind so minimal, daß sie der Normaltoaster nicht einmal bemerkt. Da kann man sich also voll und ganz auf das Aussehen, das sogenannte "Design", konzentrieren. Denn da gibt es zum Glück noch einige, wenn auch wenige, Unterschiede.
So sind zum Beispiel gerade wieder einmal "alte Toaster von früher" gefragt, heute nennt man das "Retro - Look". Also Toaster, die so aussehen, wie sie vor 50 Jahren in den Geschäften standen. Und ab nächstes Jahr wird dann der oben beschriebene Bunsenbrenner wieder Mode werden, denke ich. Na ja, alle Mode muß man ja nicht mitmachen, schon gar nicht beim Toaster.
Dann gibt es aber immer noch solche Leute, die das Brot mit der Zange einlegen und entnehmen: "Nur kein Krümel an meine empfindlichen Fingerspitzen!" Die legen sehr viel Wert auf Design - Toaster (die können dieses Wort auch richtig aussprechen) und geben dafür sogar ordentlich viel Geld aus. Raus kommt zum Schluß aber auch nicht anderes als etwas braunes...
Der Kurzschlitztoaster hat auch Ausstattung

Äußerlich unterscheiden sich viele Toaster etwas voneinander (aber nicht viel), aber im Innern sind sie fast alle gleich. Einige Werte kann man aus den Angeboten entnehmen: Stromverbrauch, Energieklasse, Anschlußwert, Maße und so weiter.
Andere Punkte wie Bräunung, Handhabung und Frustfaktor werden aber nicht angegeben und müssen individuell entdeckt werden. Da helfen auch die ganzen Toaster - Test - Seiten nichts: Jeder Mensch bewegt sich anders, hat seine eigene Handhabung bei Einlegen des Brotes und hat auch eine andere Erwartungshaltung, wenn er das fertige Toast wieder entnimmt. Oder sich zuflippen läßt.
Dinge wie Abschaltautomatik, Krümelschublade und Kabelaufwicklung haben fast alle, wenn es bei Ihrem Zweischlitz Toaster daran fehlt, haben Sie wahrscheinlich keinen Retro - Toaster gekauft, sondern einen originalen aus den 60er Jahren. Aber auch damit können Sie ja Ihren Spaß haben: Hauptsache, Sie wollen das Toastbrot später nicht auch noch essen!
Die Vorteile des Zweischlitz Toasters
Für die meisten Menschen ist dieser Toaster immer noch der Inbegriff von Toaster. Sie können sich gar nichts anderes darunter vorstellen, wenn sie an Toaster denken. Und zugegeben, er hat auch ein paar Vorteile, weshalb die anderen Toaster neidisch zu ihm rüberschielen:
- der Kurzschlitztoaster hat sehr kopmpakte Maße und benötigt deshalb nicht viel Platz
- auch in der kleinen Küche kann er oft stehen gelassen werden, ohne im Weg zu stehen
- die Bedienung ist meistens kinderleicht, so daß auch die Kinder Frühstück machen können
- das alles gilt, wenn Sie einen Zweischlitz Toaster mit 2 Knöpfen kaufen: AN und AUS.
Klar, gibt es auch unter diesen Zwergen einige Modelle, die völlig überausgestattet sind. Die kauft man sich aber in den meisten Fällen, um damit anzugeben, nicht um zu toasten. Oder man ist Perfektionist und versucht, seinen Toast so perfekt wie möglich zu machen. Immer und immer wieder, und immer wieder neu, und diemal aber besser...Bis man verhungert ist!
Ein Toaster, der leicht zu reinigen ist

Die einfache Reinigung nach den diversen Toast - Versuchen ist schon ganz schön, aber kaum erwähnenswert. Wo nicht viel dran ist, muß ja auch nicht viel gereinigt werden. Hin und wieder das Krümelfach auskippen, den Toaster feucht abwischen...Das nennt man Reinigung?!?
Arbeit bekommen Sie erst, wenn Sie mal falsches Brot genommen haben, das schon nach den Einlegen in den Toaster zerkrümelt ist. Dann könnten ein paar Krümel an den Heizdrähten festgetoastet sein, die beim nächstem Anheizen anfangen zu stinken. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, um dieses Unheil zu lindern:
- Mit einem trockenen, nicht zu weichen Pinsel versuchen, die angebrannten Krümel von den Heizdrähten zu entfernen. Wenn das nicht ganz gelingt, nicht so schlimm: Im laufe der Jahre verbrennen sie mal endgültig. Auf keinen Fall dürfen die Drähte naß werden, also kein Spray benutzen, und den Toaster auch nicht in der Geschirrspüler stellen!
- Die zweite Methode geht schneller und ist einfacher: Mit einer Spitzzange werden alle Heizdrähte mit Hilfe etwas körperlicher Gewalt entfernt. Dann werden Sie zwar nur weißes Toastbrot ernten, aber Gestank wird es keinen mehr geben.
Fazit: Der Zweischlitz Toaster ist ein Kurzschlitz Toaster
Zum Schluß fassen wir das Gelernte noch einmal zusammen: Der Zweischlitztoaster ist einer der beliebtesten Toaster, weil fast jeder ihn bedienen kann, da er in der Regel so konstruiert wurde, daß es eben fast jeder kann.
Die meisten Menschen sind es gewohnt, alles nach Gewohnheit zu machen, und da dieser Toaster nun mal als erster da war, haben andere auch kaum eine Chance, seine Beliebtheit zu überholen. Es gibt zwar 4 Scheiben Toaster für größere Familien, aber warum sollte man sich umorientieren? Die Kinder können doch warten, haben sie ja bisher immer gemacht.
Der Langschlitztoaster ist vielen Menschen zu unheimlich: Er ist ja viel länger als ein Toaster sein darf, da paßt ja viel mehr rein, der braucht ja weniger Strom. Der ist so anders, der kann nicht gut sein!
Und natürlich das recht unterschiedliche Aussehen (Design) der verschiedenen Kurzschlitze läßt uns Jubeln: "Bei meinem Toaster ist eine Blumenblüte an der Unterseite mehr zu sehen!" Retro Toaster sagen ganz klar: Dieser Toaster ist schon seit Jahrzehnte in Gebrauch und funktioniert immer noch. Weil ich eben Ahnung vom Toaster habe!